Gedanken-WG – Leben mit KPTBS & DIS

Ich bin Viele – und trotzdem Ich

Trauma, KPTBS, DIS, Überleben, Therapie, Alltag. Ein Raum, in dem ich meine Geschichte erzähle – ehrlich, mutig, ungeschönt.

Willkommen

Titel: Trauma, Komplexe PTBS & Dissoziative Identitätsstörung – Mein Leben mit einem unsichtbaren Sturm

Willkommen auf meiner Seite.
Über mich – Tanja und meine Gedanken-WG

Gedankenwg

Über mich – Tanja und meine Gedanken-WG

Ich heiße Tanja, bin 1979 geboren, Mutter von drei Kindern (im Schul- und Jugendalter) und lebe in Deutschland. Mein Weg ist geprägt von langanhaltenden und schweren traumatischen Erfahrungen in Kindheit und Jugend – Situationen, in denen ich über Jahre hinweg hilflos, bedroht und ohne echten Schutz war.

Die Folgen dieser Erfahrungen sind heute u. a.:

  • eine komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (KPTBS)
  • eine Dissoziative Identitätsstörung (DIS/DID)

Das bedeutet, dass mein Inneres aus verschiedenen „Anteilen“ besteht, die eigene Gefühle, Erinnerungen, Aufgaben und manchmal sogar ein eigenes Alter haben. Ich nenne das liebevoll und ein bisschen sarkastisch meine „Gedanken-WG“: viele innere Mitbewohner, die alle auf ihre Art versucht haben, mir das Überleben zu sichern.

Ein paar Dinge über mich als Mensch:

  • Ich kämpfe seit vielen Jahren aktiv um Stabilität und Gesundheit.
  • Ich bin in ambulanter Therapie und nutze spezialisierte Traumatherapie, so weit das Versorgungssystem es zulässt.
  • Ich bin gleichzeitig Mutter, Partnerin und Betroffene – und versuche, diese Rollen miteinander zu vereinbaren.
  • Kreative Projekte (Tagebuch, Zeichnungen, Tabellen über innere Anteile, kleine Karten & Adventskalender für wichtige Menschen) helfen mir, Struktur und Sinn zu finden.

Mit dieser Website möchte ich:

  • Wissen über Trauma, KPTBS und DIS verbreiten,
  • Vorurteile abbauen (z. B. „DID ist nur aus Filmen“),
  • und anderen zeigen: Man ist mit diesen Diagnosen nicht „verrückt“ oder „hoffnungslos“, sondern ein Mensch mit einer sehr komplexen Überlebensgeschichte.

Trauma – was bedeutet das eigentlich?

Ein psychisches Trauma entsteht, wenn ein Mensch Ereignisse erlebt, die so überwältigend sind, dass das eigene Erleben von Sicherheit, Kontrolle und Sinn zusammenbricht. Dazu gehören z. B.:

  • körperliche, psychische oder sexuelle Gewalt,
  • schwere Vernachlässigung,
  • andauernde Bedrohung, Krieg, Folter oder organisierte Gewalt,
  • schwere Unfälle, Naturkatastrophen oder plötzliche Verlusterlebnisse.

Wichtige Punkte:

  • Nicht jedes schlimme Erlebnis führt automatisch zu einer Traumafolgestörung.
  • Entscheidend ist, wie bedrohlich, hilflos und alleingelassen sich jemand erlebt und ob Schutz und Unterstützung verfügbar waren. UK Trauma Council
  • Wiederholte Traumata über lange Zeit erhöhen das Risiko für komplexe Traumafolgestörungen wie KPTBS. BioMed Central

Traumafolgestörungen können sich z. B. zeigen in:

  • aufdrängenden Erinnerungen, Flashbacks, Albträumen,
  • Vermeidung von Erinnerungen, Orten oder Menschen,
  • starker innerer Anspannung und ständiger Alarmbereitschaft,
  • Gefühlen von Entfremdung, Scham, Schuld und innerer Leere,
  • Problemen in Beziehungen und im Umgang mit Nähe und Distanz. ptsd.va.gov

Komplexe PTBS (KPTBS) – mehr als „nur“ Trauma

Die Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (KPTBS) ist in der ICD-11 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eigenständige Diagnose beschrieben. Sie umfasst die Kernsymptome einer PTBS plus zusätzliche Probleme in der Selbstorganisation. icd.who.int

In der ICD-11 setzt sich KPTBS aus sechs Symptomgruppen zusammen: PubMed

PTBS-Kernsymptome:

  • Wiedererleben („Flashbacks“, Albträume, Sich-fühlen-als-wäre-es-jetzt),
  • Vermeidung von Erinnerungen, Gefühlen oder Auslösern,
  • anhaltendes Gefühl von Bedrohung / starke Schreckhaftigkeit.

Zusätzliche Bereiche („Störungen der Selbstorganisation“):

  • Affektregulation: sehr starke, schwer steuerbare Gefühle (z. B. Wut, Verzweiflung, Leere) oder kaum Zugang zu Gefühlen,
  • Negatives Selbstbild: tiefsitzende Scham, Schuld, das Gefühl „defekt“, „wertlos“ oder „grundsätzlich falsch“ zu sein,
  • Beziehungsprobleme: große Schwierigkeiten, anderen zu vertrauen, Nähe auszuhalten oder Grenzen zu setzen.

Aktuelle Fachliteratur und Leitlinien bestätigen, dass KPTBS besonders häufig bei langanhaltender, wiederholter und zwischenmenschlicher Gewalt entsteht, etwa in der Kindheit, in Partnerschaften oder in Kontexten organisierter Gewalt. UK Trauma Council

Die ISTSS (International Society for Traumatic Stress Studies) hat spezielle Positionspapiere und Empfehlungen zu KPTBS entwickelt, um Diagnose und Behandlung zu verbessern. Arizona Trauma Institute

Für mich persönlich bedeutet KPTBS u. a.:

  • an manchen Tagen extreme innere Anspannung, Schlafstörungen und Flashbacks,
  • starke emotionale Schwankungen,
  • ein sehr verletztes Selbstbild und gleichzeitig einen großen Willen, zu kämpfen,
  • Schwierigkeiten, Beziehungen zu halten – und trotzdem große Sehnsucht nach sicheren Bindungen.

Dissoziative Identitätsstörung – viele Anteile, ein Leben

Die Dissoziative Identitätsstörung (DIS/DID) ist eine Diagnose aus dem Bereich der dissoziativen Störungen.

In der ICD-11 ist sie gekennzeichnet durch: mrcpsych.uk

  • eine Störung der Identität,
  • bei der zwei oder mehr deutlich unterscheidbare Persönlichkeitszustände (Identitäten/Anteile) vorhanden sind,
  • die das Erleben, Denken, Fühlen und Verhalten in unterschiedlichen Momenten bestimmen können,
  • oft begleitet von Erinnerungslücken, die sich nicht allein durch normale Vergesslichkeit erklären lassen.

In aktuellen medizinischen Übersichtsarbeiten (z. B. StatPearls/NCBI) wird beschrieben, dass: NCBI

  • DID weltweit bei etwa 1–1,5 % der Bevölkerung vorkommt (Schätzungen),
  • sie stark mit schweren und langanhaltenden Kindheitstraumata zusammenhängt,
  • viele Betroffene mehrfach in Krisensituationen, Notaufnahmen oder in Behandlung erscheinen, oft mit Selbstverletzung, Suizidalität, anderen psychischen Diagnosen oder Suchtproblemen, bevor die DIS erkannt wird.

Die ISSTD (International Society for the Study of Trauma and Dissociation) hat ausführliche Behandlungsleitlinien für DID veröffentlicht. Sie empfehlen in der Regel eine phasenorientierte Psychotherapie: TandF Online

  • Stabilisierung & Alltagssicherheit,
  • Traumabearbeitung,
  • Integration & Reorganisation des Lebens.

Meine Innenwelt – die „Gedanken-WG“

In meinem Inneren gibt es verschiedene Anteile, die:

  • unterschiedliches Alter haben,
  • unterschiedliche Aufgaben (Schutz, Alltag funktionieren, Gefühle tragen, Erinnerungen halten),
  • unterschiedlich auf Belastung und Beziehungen reagieren.

Ich stelle mir das oft wie ein Haus mit vielen Zimmern vor – jeder Anteil hat seine „Tür“, seinen Stil, seine Geschichte. Es gibt:

  • sehr verletzte, kindliche Anteile,
  • innere Beschützer*innen,
  • Anteile, die den Alltag managen,
  • Anteile, die Wut, Trauer oder Angst tragen.

Diese Art der Aufteilung ist kein „Spiel“ und nichts „Ausgedachtes“, sondern eine hochkomplexe Überlebensstrategie auf extreme Belastungen in der Kindheit.

Alltag mit KPTBS und DIS – zwischen Familie, Innenwelt und Systemgrenzen

Mit KPTBS und DIS zu leben bedeutet für mich:

  • Mutter sein und gleichzeitig mit einer sehr instabilen inneren Welt zurechtzukommen,
  • Verantwortung für drei Kinder, meinen Mann und zugleich für viele innere Anteile zu tragen,
  • immer wieder Klinikaufenthalte, Gutachten, Anträge und Kämpfe mit dem System.

Typische Herausforderungen im Alltag:

  • Wechsel zwischen Anteilen: Manchmal merken andere es kaum, manchmal ist es deutlich spürbar (Sprache, Mimik, Emotionen).
  • Gedächtnislücken: Es gibt Situationen, an die ich mich kaum oder gar nicht erinnern kann.
  • Überforderung & Reizüberflutung: Einkaufen, Lärm, Behörden, Anträge, Arzttermine – all das kann sehr schnell zu viel werden.
  • Scham & Stigma: Viele Menschen kennen KPTBS und DIS nur aus Filmen, in denen sie oft völlig falsch dargestellt werden.

Was mir wichtig ist:

  • Ich bin nicht „gefährlich“. Menschen mit KPTBS und DIS sind im Schnitt eher Gefährdete als Gefährdende.
  • Ich arbeite aktiv daran, gesünder zu werden: Therapie, Selbsthilfe, Aufklärung, Struktur, kreative Projekte.
  • Sicherheit für meine Kinder hat oberste Priorität – auch deshalb suche ich Unterstützung und Therapie.

7. Behandlung & Hilfe finden (wissenschaftlich & praxisnah) Titel: Behandlung bei KPTBS und DIS – was Leitlinien empfehlen Text: Für traumabezogene Störungen wie PTBS und KPTBS empfehlen internationale Leitlinien (z. B. ISTSS) vor allem traumafokussierte Psychotherapien, etwa:istss.org+1 traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie (TF-CBT), EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), Narrative Expositionstherapie, weitere evidenzbasierte Verfahren je nach Kontext. Für KPTBS betonen Fachgesellschaften, dass oft eine verlängerte Behandlungsdauer und eine Kombination aus Stabilisierung, Skills-Training und Traumabearbeitung notwendig ist.terrorvictimresponse.ca+1 Für DIS/DID empfehlen die ISSTD-Leitlinien:TandF Online+1 eine phasengeleitete, meist langjährige Psychotherapie, zuerst Fokus auf Stabilität, Sicherheit, Alltag, erst dann vorsichtige Traumabearbeitung, Ziel ist nicht zwingend „eine Persönlichkeit“, sondern bessere Kooperation der Anteile und ein funktionaleres Leben (Integration kann, aber muss nicht Verschmelzung bedeuten). In der Praxis (besonders in Deutschland) gibt es große Hürden: zu wenig spezialisierte Traumatherapeut*innen, Wartezeiten, Gutachten, Kostenfragen, häufig wenig Wissen über DIS in Allgemeinpsychiatrie und Versorgung. Trotzdem zeigen Studien: Mit spezialisierter, kontinuierlicher Unterstützung können sich Symptome bei KPTBS und DIS deutlich bessern, Selbstverletzung und Krisen nehmen ab und Lebensqualität kann steigen.NCBI+1

FAQ – Häufige Fragen zu Trauma, KPTBS und DIS

Frage 1: Ist KPTBS das gleiche wie „normale“ PTBS?

Antwort:
Nein. In der ICD-11 ist KPTBS eine eigene Diagnose. Sie enthält alle Kernsymptome der PTBS (Wiedererleben, Vermeidung, anhaltende Bedrohung) plus zusätzliche Probleme in der Emotionsregulation, im Selbstbild und in Beziehungen. Cambridge University Press & Assessment

Frage 2: Haben alle Menschen mit KPTBS automatisch eine DIS?

Antwort:
Nein. Viele Menschen mit KPTBS haben keine DIS. Allerdings können dissoziative Symptome (z. B. Depersonalisation, Derealisation, Erinnerungslücken) bei KPTBS häufig vorkommen – aber nicht alle erfüllen die Kriterien einer dissoziativen Identitätsstörung. PubMed

Frage 3: Ist DIS/DID „nur Einbildung“ oder durch Filme ausgelöst?

Antwort:
Nein. DIS/DID ist eine anerkannte Diagnose in ICD-11 und DSM-5 und wird in Fachliteratur als schwere, traumaassoziierte Störung beschrieben. Sie ist kontrovers und wird in manchen Kreisen diskutiert, aber zahlreiche Studien und Behandlungsleitlinien (z. B. ISSTD, StatPearls/NCBI) gehen von einem engen Zusammenhang mit schweren Kindheitstraumata aus. NCBI

Frage 4: Sind Menschen mit DIS gefährlich?

Antwort:
In der Forschung findet sich deutlich öfter, dass Menschen mit DIS Opfer von Gewalt waren/werden, nicht Täter. Sie sind häufig stark suizidal oder selbstschädigend, aber nicht häufiger gewalttätig als andere schwer psychisch erkrankte Menschen. Die Darstellung in Filmen ist meist verzerrt und stigmatisierend.

Frage 5: Kann man mit KPTBS und DIS ein „gutes“ Leben führen?

Antwort:
Ja, aber es ist oft ein langer, anstrengender Weg. Mit:

  • stabilen Beziehungen,
  • kontinuierlicher, spezialisierter Therapie,
  • sozialer und finanzieller Unterstützung,
  • und einer Umgebung, die Sicherheit statt erneuter Traumatisierung bietet

können Symptome abnehmen, Funktionsniveau steigen und Lebensqualität zunehmen. Es bleibt meistens eine Verletzlichkeit, aber es kann mehr Raum für Leben, Beziehungen und eigene Ziele entstehen.

Meine Blog-Beiträge

Willkommen in meiner Gedanken-WG – Alltag mit DIS

Willkommen in meiner Gedanken-WG.
Hier gelten eigene Regeln:

Kaffee ist der Endgegner,
Fisch ist der Auslöser diplomatischer Krisen,
und Kartoffeln sind Heiligtümer,
die Lusy vermutlich in einen goldenen Schrein stellen würde,
wenn wir Platz hätten.

Innen drin ist es wie eine Mischung aus:

  • einer chaotischen Altbau-WG,
  • einem schlechten Reality-Format,
  • einer Sitzung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen
  • und einem Kindergeburtstag nach fünf Stunden ohne Aufsicht

… und das alles gleichzeitig.

Während ich versuche, im Außen normal zu wirken, läuft innen sowas wie:

  • ein Anteil schreit,
  • einer weint,
  • einer hält eine Anti-Kaffee-Demo,
  • einer plant ein Fisch-Festival,
  • einer starrt passiv-aggressiv gegen eine Wand,
  • einer sortiert Erinnerungen wie Pokémon-Karten,
  • einer will Kartoffelbrei machen,
  • einer fragt: „Wer ist eigentlich gerade draußen??“

Und ich?
Ich bin irgendwo dazwischen, am Verzweifeln, und denke:

👉 „KANN BITTE EINER MAL NORMAL SEIN?!“

Antwort aller Beteiligten:
„Nope.“

🌀 Wenn dein Inneres eine WG ist, du aber trotzdem Mutter bist

Ich verliere Zeit.
Ich verliere Orte.
Ich verliere ganze Gespräche.
Manchmal verliere ich sogar das Gefühl für meine eigene Identität.

Stell dir vor, du stehst plötzlich in einem Raum
und weißt nicht, wie du dorthin gekommen bist.
Oder du hältst Dinge in der Hand, die DU nicht gekauft hast.
Oder du hörst von außen:
„Du hast das vorhin gesagt.“
und denkst nur:
„Schön. Ich war’s nicht.“

Das macht Angst.
Das macht müde.
Das macht einsam.

Und die Gedanken-WG kommentiert das dann so:
„Aber hey… Hauptsache, wir haben genug Kartoffeln im Haus.“

💙 Von außen sieht man oft nur das Lächeln

Viele Menschen sehen mich und denken:

  • „Sie ist stark.“
  • „Sie hält alles irgendwie zusammen.“
  • „Sie schafft das schon.“

Was man nicht sieht:

  • meine Angst, wenn ich nicht weiß, wer vorher vorne war,
  • die Verzweiflung, wenn ich merke, dass mir Stunden fehlen,
  • die Überforderung, wenn fünf Anteile gleichzeitig was von mir wollen,
  • die innere Zerrissenheit, wenn ich spüre, wie viele ich eigentlich bin.

Ich fühle mich oft wie auseinandergerissen –
jede Seite von mir zieht in eine andere Richtung.

Und trotzdem muss ich im Außen funktionieren.
Meine Kinder verdienen eine Mutter, die ihre Bedürfnisse sieht –
auch wenn ich manchmal nicht weiß, wer ich gerade bin.

💛 Und tro

💥 Alltag mit DIS: Ein Multiplayer-Spiel, das keiner erklärt hat

Einkaufen – für andere Menschen ein Vorgang.
Für mich:

  • Training
  • Teamarbeit
  • Notfalleinsatz
  • Gedächtnisquiz
  • und ein bisschen Roulette

Du gehst rein mit dem Plan:
„Milch, Brot, Kartoffeln.“

Du kommst raus mit:

  • 6 Packungen Fischstäbchen (Lusy)
  • buntes Glitzerzeug (Mila)
  • Sicherheits-Snacks (Liss)
  • Nudeln (der neutrale WG-Kompromiss)
  • Kartoffeln (Sam)
  • und einer passiv-aggressiven inneren Bemerkung von Wednesday:
    „Die Menschen hier riechen nach Stress.“

Ich schau dann in die Tüte und frage mich:
„WAS GENAU IST HIER PASSIERT?!“

🔄 Zeitsprünge – oder wie mein Gehirn Windows 98 spielt

Es ist faszinierend.
Ich existiere.
Dann existiere ich nicht bewusst.
Dann existiere ich wieder.

Wie so ein schlecht funktionierender Lichtschalter:
AN → AUS → AN → … wieso halte ich einen Löffel??

Und das Allerschönste:
Ich soll im Außen trotzdem funktionieren.

Meine Kinder fragen mich Dinge wie:
„Mama, hast du mir das gestern gesagt?“

Und ich:
„Ja… also… ich… also… vielleicht…
könnte sein…
oder jemand anderes in meinem Kopf.“

🤹‍♀️ Multitasking? Nein, ich nenne es „Überleben“

Während die meisten Eltern
„Arbeit, Haushalt, Kinder“ jonglieren,
jongliere ich:

  • 5 innere Stimmen
  • 1 Flashback
  • 3 Emotionen aus dem Nichts
  • 1 Kind, das dringend eine Antwort braucht
  • 1 inneren Beschützer, der ALLES blockiert
  • und 1 Anteil, der Kartoffelbrei machen will (egal ob es 23 Uhr ist)

Und dann steh ich still da,
mitten in der Wohnung, mitten im Satz,
und frage mich:

👉 „Bin ich eigentlich schon wieder gewechselt, oder bin ich einfach nur müde?“

Spoiler:
Beides.

😂 Das Alles – und trotzdem lache ich

Manchmal lache ich mitten im Chaos.
Weil es so absurd ist.
Weil mein Innenleben die beste tragikomische Serie aller Zeiten ist.

Und weil Humor das Einzige ist,
das mich davor schützt, dem Gehirn die Kündigung zu schreiben –
aber wie ich schon sagte:

Leider gibt es keine freie Wohnung für meine Seele.

Mein erster Beitrag - Ein neuer Anfang

😂 BLOG-BEITRAG – Die Gedanken-WG stellt sich vor

Willkommen zu einer neuen Runde:
„Wer wohnt eigentlich alles in meinem Kopf?“
Die einzig wahre Führung durch die chaotischste, unfreiwilligste WG der Welt.

Bitte beachten:
Hier drin gibt’s keinen Mietvertrag,
keine Ordnung,
und absolut niemand hält sich an Ruhezeiten.

💙 TANJA – Hauptfigur, Hausmeisterin, Chaos-Verwalterin

Ich bin die, die im Außen alles regeln muss.
Die den Körper steuert – naja, meistens.
Die sich entschuldigt für Dinge,
an die sie sich nicht erinnert.

Ich tue mein Bestes.
Mehr kann man nicht verlangen.
(Doch. Die Welt tut’s trotzdem.)

Catchphrase:
„Wer war vorne?!“

🟦 LUSY – 46 Jahre – ernst, schwäbisch, Fisch (zum Essen!)

Lusy ist der erwachsene Anteil,
der in meinem Innen für Ernsthaftigkeit, Ruhe und Bodenhaftung zuständig ist.

Nicht verspielt.
Nicht chaotisch.
Nicht kindlich.
Sondern: schwäbisch-pragmatisch.

„So, jetzt hock di her, mir machad des gscheid.“

Lusy ist:

  • klare Worte
  • „Kein Schmarrn, bitte“
  • Ruhe
  • Struktur
  • kein Glitzer
  • Fisch nur auf’m Teller
  • definitiv NICHT die, die Fisch kauft, weil er „süß aussieht“

Wenn der Rest der WG rumschreit,
sagt sie trocken:
„Jetz reißad enk zamma, des goht doch so net!“

Und plötzlich hören wirklich alle auf.
Magische Schwäbin.

💛 SAM – 11 Jahre – Mädchen – schüchtern, sanft, Kartoffel-Friedensengel

Sam ist das empfindsame Herz der WG.
Leise, vorsichtig, sehr sensibel.

Sie liebt Kartoffeln –
als wäre eine Knolle ein emotionales Support-Tier.

Wenn Sam vorne ist:

  • wird alles ruhiger
  • reden alle sanfter
  • will niemand Streit
  • und das System atmet kurz durch

Catchphrase:
„…ist das okay?“

💦 LISS – 8 Jahre – Unterwasser-Seele

Liss ist das leise Kind,
das nur dort sicher ist,
wo die Welt gedämpft ist: unter Wasser, im Stillen, im Sanften.

Sie:

  • fühlt viel
  • spricht wenig
  • erschrickt leicht
  • braucht Schutz
  • sucht Wärme

Ihr Lieblingsort ist jeder Platz,
der sich wie Untertauchen anfühlt.

🎀 MILA – 3 Jahre – Glitzer, Chaos, „Ich hab’s kaputt gemacht“

Mila ist der bunte Tornado des Systems.
Lustig, laut, überfordert, energisch.
Taucht immer dann auf,
wenn man es am allerwenigsten gebrauchen kann.

Beispiel: Behörden. Arzt. Supermarkt.

Sie sorgt für:

  • Überraschungen
  • Verwirrung
  • Lachen
  • Peinliche Momente
  • Chaos
  • neue Probleme

Catchphrase:
„Guck mal!!“

🖤 WEDNESDAY – 13 Jahre – düster, streng, tödlich ehrlich

Wednesday ist die 13-jährige Schutzfront.
Schwarz-weiß, zwei Zöpfe,
mit einem Blick,
der jeden Menschen in 3 Sekunden seziert.

Sie:

  • hasst Menschen
  • hasst Lärm
  • hasst Unordnung
  • hasst Nähe
  • hasst Fisch
  • hat trotzdem ein Herz – tief vergraben

Ihre Aufgabe:
Schützen. Kontrollieren. Bewachen.

Wenn jemand im Außen komisch ist:
Wednesday:
„Nope. Dü kommsch net nei.“

✨ Zusammenfassung: Die halbe WG ist wild – Lusy ist der Fels

Die Kleinen wirbeln,
Wednesday scannt jeden,
Sam weint leise,
Mila tanzt im Kreis,
Liss versteckt sich –

und Lusy?
sagt trocken:

„So, ond jetz grad zomma!“

Und plötzlich:

  • hören die Kleinen auf
  • Wednesday schweigt
  • Sam atmet
  • Mila setzt sich hin
  • und selbst ich spüre Ruhe

Lusy ist die,
die Konsequenz und Stabilität bringt,
ohne lieblose Härte.

Ihre Präsenz sagt:
„Mir schaffad des. Aber gscheid, bitte.“

🎭 Fazit

Die Gedanken-WG ist chaotisch,
laut,
voller Emotionen,
voller Trigger,
voller Stimmen –

aber jeder Anteil hat seinen Sinn.
Jeder hat eine Aufgabe.
Jeder hat eine Geschichte.

Und Lusy?
Lusy ist der stabile Gegenpol,
der erwachsene Ernst,
die schwäbische Weisheit,
die sagt:

„Doch, des machad mir. Zam.“

Und irgendwie –
mit all diesem Chaos –
funktionieren wir.

😂 BLOG-BEITRAG – „Mama-Sein mit DIS – der ultimative Survival-Guide“

Mama-Sein ist generell schon Hardcore.
Mama-Sein mit einer Dissoziativen Identitätsstörung ist dagegen eine Mischung aus:

  • moderner Kunst,
  • Krisenmanagement,
  • Improvisationstheater,
  • Notfallseelsorge,
  • und einem Multiplayer-Spiel → bei dem keiner weiß, wer die Controller in der Hand hat.

Ich sag’s mal so:
Andere Mütter verlieren mal die Nerven.
Ich verliere die Zeit, die Identität, den Anteil, der gerade vorne war –
und gelegentlich auch die Nudeln im Einkaufswagen, weil irgendjemand die „weg geräumt“ hat,
den ich nicht kenne,
aber der zu mir gehört.

🧠 Szene 1: Morgens im Bett – Systemstart

Normale Mütter:
wachen auf und starten in den Tag.

Ich:
wer auch immer heute vorne landet, bitte durchzählen… 3, 2, 1… Überraschung.

Heute bin ich dran.
Gut.
Vielleicht.
Hoffentlich.

Wednesday im Hintergrund: „Des wird nix.“
Sam hält eine Kartoffel wie ein emotionales Schutzobjekt.
Mila ist schon wach, bevor mein Gehirn überhaupt Strom hat.
Liss überlegt, ob sie sich wieder unter ein Kissen vergraben soll.
Lusy ruft:
„So Kinderle, jetz machad mir erscht mol ruhig.“

🍞 Szene 2: Frühstück – Oder wie wir es nennen: Trial & Error

Andere Mütter fragen:
„Möchtest du Cornflakes oder Brot?“

Ich frage:
„WER VON UNS MACHT JETZT DAS FRÜHSTÜCK?!“

Ergebnis:

  • Sam will Kartoffeln
  • Lusy möchte „a g’scheids Vesper“
  • Mila will Schokocreme, und zwar sofort
  • Wednesday findet Frühstück überbewertet
  • Liss sitzt unter dem Tisch, weil der Toaster zu laut war

Ich suche nach dem Kaffee –
bis ich mich erinnere,
dass ich Kaffee hasse,
und einer im Innen wahrscheinlich demonstrativ die Maschine ausgesteckt hat.

Ende vom Lied:
Es gibt Brot. Für alle.
Ob sie wollen oder nicht.

📚 Szene 3: Schule – mein persönlicher Thriller

Andere Mütter:
„Tschüss, hab einen schönen Tag!“

Ich:
„Okay, bitte keinen Systemwechsel auf dem Schulhof.
Bitte keinen Flashback.
Bitte keine innere Diskussion über Fisch, Kartoffeln oder Existenzängste.“

Innen läuft währenddessen:

  • Wednesday scannt alle Eltern misstrauisch
  • Sam sagt leise: „Das isch zu laut da…“
  • Mila möchte auf den Zaun klettern
  • Liss drückt sich an die Wand
  • Lusy: „Isch guat, mir schaffad des.“

Ich mache gerade eine komplette Innen-Konferenz,
damit niemand plötzlich übernimmt und mir spontan Fische kaufen geht.

🧹 Szene 4: Haushalt – mein Endgegner

Ich möchte aufräumen.
Wirklich.
Ich will es ja.

Aber:

  • Mila verteilt Glitzer
  • Wednesday weigert sich
  • Lusy will’s gscheid mache
  • Sam sucht Kartoffeln
  • Liss versteckt sich
  • Ich verliere 20 Minuten Zeit

Am Ende sieht es aus wie ein Escape Room.

🍝 Szene 5: Kochen – WG-Kompromiss deluxe

Ich mache Nudeln (neutral).
Sam freut sich.
Mila tanzt.
Wednesday rollt mit den Augen.
Liss sitzt leise da.
Ich atme.

Lusy: „Mach no a bissle Fisch dazu.“
Ich: „NEIN.“
Wednesday: „Gott sei Dank.“

🌪️ Szene 6: Abends – wenn Mütter müde sind und ich… noch müderer

Kinder im Bett.
Andere Mütter: „Endlich Ruhe.“

Ich:
„Endlich Innenruhe?
Nein?
Noch nicht?
Okay.
Alles klar.“

Innen passiert noch:

  • Sam weint leise
  • Mila hat Energie wie ein Solarpanel
  • Liss braucht Nähe
  • Wednesday bewacht Türen
  • Lusy beruhigt alle in schönstem Schwäbisch

und ich falle fast um,
und trotzdem versuche ich die Stille auszuhalten –
weil dann das Innen laut wird.

💙 Fazit: Mama-Sein mit DIS ist Schwerstarbeit – aber ich mache es

Meine Kinder haben eine Mutter,
die für sie kämpft,
auch wenn sie innen oft auseinandergerissen ist.

Ich bin viele.
Ich bin chaotisch.
Ich verliere Zeit.
Ich verliere Anteile.
Ich verliere mich manchmal.

Aber ich verliere NIE:

  • 👉 die Liebe zu meinen Kindern
  • 👉 den Willen weiterzukämpfen
  • 👉 die Fähigkeit zu lachen – notfalls schwarz
  • 👉 und den Mut, jeden Tag wieder aufzustehen

Und das reicht. Mehr als genug.

🌿 BLOG-BEITRAG 5A – „Warum Therapie überlebenswichtig ist – und nicht verhandelbar“

Therapie für mich ist nicht „nett“, „hilfreich“ oder „ganz gut“.
Therapie ist:

  • 👉 Überlebensstrategie
  • 👉 Systemstabilisierung
  • 👉 Chaosmanagement
  • 👉 Schadensbegrenzung
  • 👉 Krisenfeuerwehr
  • 👉 und manchmal auch Seelsorge für 5 gleichzeitig.

Manche Leute sagen:
„Therapie ist teuer.“

Ich sage:

„Kein Witz, ohne Therapie wäre meine Gedanken-WG inzwischen abgebrannt, umgezogen oder in den Streik getreten.“

Therapie ist der einzige Ort, an dem:

  • niemand mich komisch anschaut, wenn ich sage „Ich weiß nicht, wer gerade vorne war“
  • es okay ist, wenn ich nicht weiß, wie ich hierher gekommen bin
  • Worte keine Erklärung brauchen
  • Emotionen nicht bewertet werden
  • alle Anteile sein dürfen, wer sie sind
  • und ich nicht so tun muss, als wäre ich „normal“

Achtung, tiefer Satz (aber wahr):
Therapie hält uns am Leben.

Sie hält uns:

  • stabil
  • funktional
  • geerdet
  • sicher
  • integriert
  • am Atmen

Ohne Therapie:

  • würde das System auseinanderbrechen
  • würden die Kleinen alleine sein
  • würde Wednesday komplett übernehmen
  • würde Mila den Haushalt anzünden (unabsichtlich)
  • würde Liss verschwinden
  • würde Sam weinen
  • würde Lusy resigniert schwäbisch fluchen
  • und ich wäre komplett verloren

Mit Therapie haben wir:

  • Hoffnung
  • Werkzeuge
  • Halt

Und einen Ort, wo niemand sagt:
„Das bildest du dir ein.“

Deshalb ist Therapie nicht Luxus – sondern medizinisch notwendig,
emotional unverzichtbar,
und auf einer traumatischen Biografie basierend
eine Art lebenslange Reha.

😂 BLOG-BEITRAG 5B – „Die schlimmsten Trigger – humorvoll erklärt“

Trigger sind wie Stolpersteine.
Nur dass normale Menschen drüber stolpern –
und ich falle dabei in ein komplett anderes Innenleben.

Hier ist die offizielle Liste der schlimmsten Trigger in meiner Gedanken-WG:

❌ 1. Zu viel Ruhe

Ja.
RUHE.
Das, was normale Menschen zum Entspannen brauchen.

Bei mir passiert dann:

  • das Innen wird laut
  • Erinnerungen klopfen
  • die Kleinen rufen
  • Wednesday scannt alles
  • Sam weint
  • Mila fasst Dinge an
  • ich denke: „Warum ist’s so still?! Was überseh ich?!“

Ruhe ist gefährlich.
Chaos ist normal.
So funktioniert mein Nervensystem.

❌ 2. Laute Geräusche

Zum Beispiel der Toaster.
Oder ein Auto.
Oder ein Mensch, der niest.

  • Liss: flüchtet
  • Sam: „Zu laut…“
  • Mila: „Ich hab Angst! Aber ich renn trotzdem rum!!“
  • Wednesday: „Alle halten jetzt die Fresse.“
  • Ich: „Warum hab ich mir nicht einfach Kopfhörer implantieren lassen?“

❌ 3. Menschen

Sorry, aber ja.

Nicht alle.
Nur… viele.

  • Menschen, die zu laut sind
  • Menschen, die zu nah sind
  • Menschen, die zu nett sind
  • Menschen, die zu viel reden
  • Menschen, die Kaffee trinken (Wednesday hasst das)

Wednesday rotiert dann wie ein Sicherheitsalarm:
„Die Person bewegt sich. Verdächtig.“

❌ 4. Gerüche

Gerüche sind mein Trauma-Fahrstuhl.

  • Ein falscher Duft → Innenübernahme
  • Ein alter Geruch → Erinnerungsflash
  • Ein Essen → Lusy: „Des essad mir net!“

❌ 5. „Kannst du kurz…?“

  • Wednesday: „Nein.“
  • Sam: „Ich trau mich nicht…“
  • Liss: „Angst…“
  • Mila: „Ich will aber jetzt tanzeeen!“
  • Lusy: „Jetz mach des halt gscheid.“

Ich: „Äh… ja. Natürlich.“

❌ 6. Spontane Nähe von außen

Umarmungen?
Hilfe?
Nett gemeinte Gesten?

Ja okay… aber nur,
wenn du nicht Wednesday triggert.

Sonst:
„Tritt zurück oder stirb“ – aber höflich.

🎭 Fazit

Trigger sind Teil unseres Alltags.
Wir meiden sie nicht immer.
Wir überleben sie nur irgendwie.

Mit Humor.
Mit Chaos.
Mit viel innerem Teamwork
und sehr viel Therapie.

😂🔥 BLOG-BEITRAG 5C – „Wie die Gedanken-WG Entscheidungen trifft (Spoiler: tut sie nicht)“

Wenn du glaubst, Entscheidungen treffen sei schwierig –
versuch’s mal mit 6 Leuten gleichzeitig im Kopf,
plus die, die du gerade nicht findest.

Eine normale Person:
„Was essen wir heute?“

Meine Gedanken-WG:

  • Sam: „Kartoffeln.“
  • Mila: „Schokocreme!“
  • Liss: „Nichts… Angst…“
  • Wednesday: „Ich esse gar nichts.“
  • Lusy: „Mir kochad was Gscheids, ond Ruhe!“
  • Ich: „Kinder, ich wollte nur eine Antwort…“

🍽️ Entscheidungsthema 1: Essen

  • Nudeln (neutral)
  • Kartoffeln (Sam)
  • Fisch (Lusy)
  • NIX (Wednesday)
  • Glitzer (Mila – bitte nein)
  • „Ich weiß nicht“ (Liss)

Ergebnis:
Ich entscheide.
Und Lusy kommentiert’s schwäbisch.

✨ Entscheidungsthema 2: Kleidung

Ich ziehe ein T-Shirt an.
Fertig.

Innen passiert:

  • Wednesday: „Zu hell.“
  • Sam: „Zu auffällig.“
  • Mila: „GLITZER!!!“
  • Liss: „Angst.“
  • Lusy: „Des passt scho. Mach weiter.“

Ich:
„Danke, Lusy.“

📆 Entscheidungsthema 3: Termine

Therapie?
Ja.
Nein.
Doch.
Keine Ahnung.
Ich will.
Ich will nicht.
Ich muss.
Ich kann nicht.
Ich brauche.
Ich hab Angst.

Innen:

  • tumult
  • türenschlagen
  • leises weinen
  • schwäbisches Durchgreifen

Am Ende entscheide ich:
Ich geh.
Weil sonst geht niemand.

💬 Entscheidungsthema 4: Gespräche

„Was sagen wir jetzt?“

Innen:

  • Wednesday: „Nichts.“
  • Mila: „Plapperplapperplapper!“
  • Sam: „Ähm… ich…“
  • Liss: (versteckt sich)
  • Lusy: „Sag einfach die Wahrheit, aber gscheid.“

Ich:
„Hi.“

🔥 Entscheidungsthema 5: Krisen

Krise bedeutet:
ALLE reden,
KEINER hört zu,
und die Therapeutin sagt:
„Wer ist gerade vorne?“

Ich:
„Ehrlich? Ich hab keinen blassen Schimmer.“

🎭 Fazit aller drei Beiträge

Therapie ist lebenswichtig.
Trigger sind überall.
Und Entscheidungen sind ein Abenteuer.

Die Gedanken-WG ist laut, chaotisch, lustig, schwer, anstrengend –
aber sie IST da.
Und sie hält mich am Leben.

Mit Humor.
Mit Sarkasmus.
Mit Glück.
Mit Liebe.
Mit Kartoffeln.
Und mit sehr vielen inneren Diskussionen.

🌀 BLOG-BEITRAG – „Die Gedanken-WG erklärt Dissoziation“
(mit Ehrlichkeit, Humor und einer Prise Katastrophe)

Dissoziation.
Das Wort, das klingt wie ein IKEA-Regal und sich anfühlt wie ein Soft-Reset fürs Gehirn.

Für viele eine Theorie.
Für mich und die Gedanken-WG:
Alltag. Inklusive Systemabstürze.

Lass uns das mal erklären.
Auf WG-Art.

🧠 Was Dissoziation wirklich ist (laut der WG)

Ich:
„Kann mir bitte jemand erklären, warum ich plötzlich im Flur stehe und nicht weiß, wer mich hergeschickt hat?“

Wednesday: „Systemschutz.“
Lusy: „Sicher isch sicher.“
Liss: (leise hinter der Gardine) „Ich hatte Angst…“
Sam: „Es war zu viel…“
Mila: „ICH WAR ES NICHT 😇!!!“

Kurzfassung:
Dissoziation ist wie ein Sicherheitsmechanismus, der sagt:

👉 „Stopp. Zuviel. Wir schalten um.“

Nur dass niemand vorher fragt.

🧊 Arten von Dissoziation – erklärt wie in einer WG-Sitzung

1️⃣ „Ich bin da, aber nicht da“ – Depersonalisation

Ich fühle mich wie eine Figur in meinem eigenen Film.
Oder wie eine Zuschauerin im falschen Leben.

Wednesday: „Sehr praktisch. Emotionen auf Sparflamme.“
Liss: „Ich fühle mich dann klein und wie aus Watte…“
Ich: „Ich fühle mich wie ein schlecht gezeichnetes Strichmännchen. Danke.“

2️⃣ „Die Welt ist komisch“ – Derealisation

Alles sieht fremd aus:
zu hell, zu still, zu laut, zu weit weg.

Sam: „Alles fühlt sich falsch an…“
Ich: „Warum sehen meine eigenen Möbel aus wie Kulissen im Möbelhaus??“
Mila: „Cool! Dann kann ich so tun, als wäre ich im Abenteuerfilm!“

3️⃣ „Blackouts“ – Wohin zur Hölle ist die Zeit?

Manchmal fehlt:

  • eine Minute
  • eine Stunde
  • ein ganzer Nachmittag
  • oder ein gesamter Einkauf bei Aldi (inkl. Kassenzettel ohne Erinnerung)

Die WG nennt das:

👉 „Stationswechsel“

Wednesday: „Ich übernehme. Weil Chaos.“
Lusy: „Mir händ g’macht was nofig war.“
Ich: „Super. Aber wer hat die Nudeln in den Schrank zum Waschmittel gestellt??“
Alle: „Wir waren’s nicht.“
(Ja klar.)

4️⃣ „Frontwechsel“ – ein anderer Anteil übernimmt

Das ist DIS-Spezial.

Ich bin Tanja.
Dann plötzlich nicht mehr.
Oder halb.
Oder gemischt.

Es fühlt sich an wie:

Ein Fahrerwechsel auf der Autobahn –
ohne anzuhalten,
ohne Blinker,
ohne Info in der Gruppe,
während Mila im Rückraum „WHEEEEEE!“ schreit.

Wednesday übernimmt oft in gefährlichen Situationen.
Liss in stillen Momenten.
Sam, wenn es zu viel wird.
Mila… wenn Zucker im Spiel ist.
Lusy, wenn Schwäbisch notwendig ist.

Ich?
Ich komme irgendwann wieder und denke:

👉 „Was zum Teufel ist passiert?“

🧩 Warum passiert das?

Weil mein Gehirn gelernt hat:

  • zu viel → abschalten
  • zu gefährlich → wechseln
  • zu laut → Schutz
  • zu schmerzhaft → trennen
  • zu überfordernd → resetten
  • zu traumatisch → „wir machen das mal anders“

Es ist ein Überlebenssystem.
Ein intelligentes.
Ein belastetes.
Ein beeindruckendes.

Nur… nicht gerade alltagstauglich.

🚪 Wie fühlt sich Dissoziation an? (laut jedem WG-Mitglied)

Ich: „Leer. Nebelig. Wie verschwunden.“
Lusy: „Wie hinter d’ Scheibe steh’ und nix mache kenne.“
Sam: „Wie verstecken.“
Liss: „Ich hör noch alles, aber ich bin weit weg…“
Wednesday: „Wie taktische Rückzugsposition.“
Mila: „Wie Trampolin im Kopf!“

Jede hat ihre eigene Wahrnehmung –
und alle sind gleichzeitig wahr.

😂 Und wie reagiert die Außenwelt?

Andere Menschen:
„Du wirkst so ruhig.“

Ich innerlich:
„Ich bin nicht ruhig, ich bin einfach nicht da.“

Andere Menschen:
„Du schaust so neutral.“

Ich:
„Ich hab gerade vergessen, in welchem Jahrhundert wir sind.“

Andere Menschen:
„Du hörst gar nicht zu.“

Ich:
„Doch, aber jemand anderes.“

❤️ Und warum ist Dissoziation irgendwie… mutig?

Weil es bedeutet:

  • Wir haben überlebt.
  • Wir haben Strategien.
  • Wir haben mehrere Stimmen, die uns schützen.
  • Wir haben Anteile, die Verantwortung übernehmen.
  • Wir haben ein System, das funktioniert.
  • Wir sind nicht kaputt.
  • Wir sind komplex.
  • Wir sind viele – und das ist Stärke.

Die Gedanken-WG schließt mit:

Lusy: „Mir schaffad des.“
Sam: „Gemeinsam.“
Wednesday: „Mit Kontrolle.“
Liss: „Mit Sicherheit.“
Mila: „UND MIT GLITZER!!!“
Ich: „…und hoffentlich mit Therapie.“

🌀 BLOG-BEITRAG – „Die Gedanken-WG im Supermarkt – Wenn Alltag zum Kampf wird“

Einkaufen

Es gibt Tage, da ist der Supermarkt einfach nur ein Supermarkt.
Und dann gibt es Tage, da ist er:

  • ein Meer aus Geräuschen,
  • ein grelles Lichtfeld,
  • ein Ort voller unbekannter Gesichter,
  • ein Labyrinth aus Reizen,
  • und ein Trigger für etwas, das ich nicht mal in Worte fassen kann.

Für andere ist der Einkauf Routine.
Für mich ist er manchmal ein Kampf ums Dableiben,
ums Atmen,
ums Zusammenhalten,
ums Überleben.

🚪 Vor der Tür – der erste Widerstand

Schon bevor ich reingehe, spüre ich sie:
die Anspannung im Körper,
das Ziehen im Inneren,
die Frage:

👉 „Schaffen wir das heute?“

Sam ist leise und unsicher.
Liss zieht sich zurück.
Wednesday scannt alles und wirkt streng.
Mila hüpft herum, ohne zu verstehen, warum wir angespannt sind.
Lusy versucht, Klarheit reinzubringen.

Ich atme.
Und gehe rein.
Weil ich muss.
Für die Kinder.
Fürs Leben.
Weil niemand sonst es für mich macht.

🍎 Gang 1 – Reize, die zu viel sind

Die Helligkeit.
Das Piepen der Kassen.
Menschen, die zu nah vorbeigehen.
Gerüche, die etwas in mir anrühren,
das ich nicht benennen kann.

Ich sehe Tomaten.
Ich sehe Gurken.
Ich sehe Menschen.
Und alles verschwimmt ein bisschen.

Sam flüstert: „Es ist zu laut…“
Liss zieht sich tiefer zurück.
Wednesday ist sofort angespannt.
Mila redet ohne Punkt und Komma.
Lusy versucht, Ruhe reinzubringen.

Und ich?
Ich versuche, mich daran zu erinnern, was wir überhaupt brauchen.

🥫 Gang 2 – Alltägliche Dinge, die plötzlich unmöglich sind

Ich stehe vor einem Regal.
Putzmittel.
Ganz normale Putzmittel.

Und plötzlich passiert es:
Ich bin da – und gleichzeitig nicht mehr.
Die Welt wird leiser und weiter weg.
Mein Kopf wie Watte.
Ich funktioniere nicht mehr.
Und ich merke:

👉 Ich dissoziiere.

Ein Anteil übernimmt.
Welche?
Ich weiß es erst hinterher.

Wenn ich wieder auftauche,
halte ich ein Produkt in der Hand,
von dem ich nicht weiß,
wie es da hingekommen ist.

Innen ist Chaos.
Außen sehe ich normal aus.

Und niemand merkt,
dass ich gerade vollständig „weg“ war.

🥣 Gang 3 – Nudeln und verlorene Minuten

Ich stehe im Nudelgang.
Ich erinnere mich daran, dass wir hier etwas brauchen.
Ich weiß aber nicht mehr was.
Mein Inneres driftet.
Der Boden unter mir fühlt sich fremd an.

Dann:

Ein Wechsel.
Ein zweiter Wechsel.
Ein dritter.

Ich komme wieder zu mir und merke:

  • ich stehe woanders
  • mit anderen Dingen im Wagen
  • ich fühle mich fremd im eigenen Körper

Es sind Minuten vergangen.
Vielleicht mehr.
Ich weiß es nicht.

🧃 Gang 4 – Wenn die Seele flüchtet

Ein Kind schreit.
Jemand hustet.
Ein Einkaufswagen knallt.
Gerüche mischen sich.
Erinnerungen steigen auf.

Das Innen-System zieht sich zurück.
Einer übernimmt.
Ich verliere den Kontakt.

Ich bin körperlich anwesend –
aber nicht wirklich da.

Diese Momente sind schwer.
Weil sie zeigen,
wie sehr mein Gehirn immer noch schützt,
auch wenn ich eigentlich nur
Schorle kaufen wollte.

💳 Gang 5 – Die Kasse und der Moment, den ich nie vergesse

Ich stehe an der Kasse.
Menschen warten.
Das Gerät blinkt.
Ich weiß, dass ich bezahlen muss.

Aber mein Gehirn schaltet ab.
Komplett.

Ich weiß wirklich nicht mehr:

  • wie man die Karte benutzt
  • wohin sie gehört
  • was der nächste Schritt ist
  • oder wie der Vorgang funktioniert

Ich starre das Gerät an,
als wäre es ein Rätsel,
das ich noch nie gesehen habe.

Innen:

  • Sam hat Angst.
  • Liss ist verschwunden.
  • Mila ist überfordert.
  • Wednesday ist im Alarmzustand.
  • Lusy versucht zu helfen.
  • Ich bin weg.

Und dann – ganz plötzlich –
ein Anteil übernimmt.
Bezahlt.
Funktioniert.

Ich komme wieder rein
und tue so,
als wäre nichts passiert.

Aber in mir schreit alles:

👉 „Ich war gerade weg.“

🚗 Im Auto – Die Stille danach

Ich sitze endlich im Auto.
Und es fällt ab.
Alles.

  • die Überforderung
  • die Angst
  • das Zusammenhalten
  • das Verlorensein
  • die Müdigkeit
  • der Schmerz des Nicht-Dableibens

Ich spüre mich wieder.
So halb.
Genug, um zu sagen:

„Wir haben es geschafft.“

Aber auch:

„Warum muss so etwas Alltägliches so schwer sein?“

❤️ Fazit – Einkaufen mit DIS ist kein Witz. Es ist ein Kraftakt.

Es ist kein „bisschen Stress“.
Es ist kein „ich mag keine Läden“.

Es ist ein Kampf:

  • gegen Überwältigung
  • gegen alte Erinnerungen
  • gegen Anteile, die Schutz brauchen
  • gegen Überlastung
  • gegen Leere
  • gegen Dissoziation
  • gegen das Gefühl, verloren zu gehen

Und trotzdem mache ich es.

Weil ich muss.
Weil meine Kinder eine Mutter brauchen.
Weil ich leben muss.
Weil ich funktionieren muss.
Weil ich keine Wahl habe.

Die Gedanken-WG sagt:

Lusy:
„Mir schaffad des. A jeda Tag wieder.“

Sam:
„Es ist schwer, aber wir versuchen’s zusammen.“

Liss:
(leise) „Ich brauch Sicherheit…“

Wednesday:
„Ich pass auf.“

Mila:
„Wir haben’s geschafft!!“

Und ich…
ich atme.
Und fahre nach Hause.
Mit Nudeln.
Mit Schorle.
Mit einem überlebten Tag.

🧩💔 BLOG-BEITRAG – „Warum Integration so schwer ist – erklärt von der Gedanken-WG“

Integration.
Ein Wort, das Therapeuten mögen.
Ein Wort, das Fachbücher toll finden.
Ein Wort, das Menschen ohne DIS entspannt aussprechen.

Und ein Wort, das für mich und die Gedanken-WG ungefähr so klingt wie: „Bitte löst mal euren IKEA-Schrank auf, baut daraus fünf verschiedene Stühle und setzt euch alle gleichzeitig drauf.“

Integration ist nicht nur schwierig.
Sie ist:

  • emotional
  • körperlich
  • verwirrend
  • brutal ehrlich
  • schmerzhaft
  • wunderschön
  • und unfassbar anstrengend

Warum? Die WG erklärt’s.

1️⃣ Weil jede von uns eine eigene Geschichte trägt

Lusy trägt das Schwere, die Verantwortung, die Klarheit, den Schutz.
Sam trägt die Scham und die Stille.
Liss trägt die Angst, die Ohnmacht, die Erstarrung.
Mila trägt die Impulse, die Überforderung, den Überlebensdrang eines Kleinkindes.
Wednesday trägt die Kontrolle, die Härte, die Schutzmauern aus Stahl.
Und ich? Ich versuche, alles zusammenzuhalten.

Integration heißt IM GRUNDE:
👉 Jede Geschichte zu fühlen, die wir eigentlich NIEMALS fühlen wollten.

Das ist Überlebensarbeit.

2️⃣ Weil Nähe gefährlich war

Integration bedeutet Nähe. Kontakt. Zwischen uns. Mit uns.
Aber Nähe war früher:

  • Schmerz
  • Missbrauch
  • Bedrohung
  • Angst
  • Überleben

Das Nervensystem denkt deshalb: „Nähe? NÖ. Kenn ich nur als Gefahr.“

3️⃣ Weil jede Angst hat, plötzlich „verschwinden“ zu müssen

Viele Anteile glauben: „Wenn wir uns integrieren, bin ich weg.“

Aber Integration bedeutet NICHT:

  • jemand wird gelöscht
  • jemand hört auf zu existieren
  • jemand verliert seine Bedeutung

Es bedeutet:

👉 Jede darf bleiben, aber niemand muss allein tragen.

4️⃣ Weil Trauma nicht logisch ist

Trauma ist:

  • ein Durcheinander von Bildern
  • Gefühle ohne Worte
  • Körperreaktionen ohne Erinnerung
  • Erinnerungen ohne Zeit
  • Sekunden ohne Zusammenhang
  • Zeit ohne Ich

Integration heißt:
➡️ Das Chaos neu sortieren
➡️ Fühlen, was man abgespalten hat
➡️ Erinnern, was damals nicht fühlbar war

5️⃣ Weil wir im Alltag funktionieren müssen

Wahrheit:
Ich kann mich nicht einfach hinsetzen und sagen:
„Heute integriere ich mal.“

Ich habe:

  • Kinder
  • Termine
  • Verantwortung
  • Alltag
  • Krisen
  • Schmerzen
  • Flashbacks
  • Wechsel
  • und 5 Anteile, die gleichzeitig was von mir wollen

Therapie findet in 50 Minuten statt.
Integration findet in jedem Atemzug statt.

6️⃣ Weil jede etwas anderes braucht

  • Mila braucht Halt.
  • Sam braucht Sicherheit.
  • Liss braucht Schutz.
  • Wednesday braucht Kontrolle.
  • Lusy braucht Struktur.
  • Ich brauche Ruhe.

Integration heißt:
👉 Einen Mittelweg finden, der niemanden verletzt und alle anerkennt.

7️⃣ Weil Heilung Mut braucht, den kaum jemand sieht

Integration bedeutet:

  • Erinnerungen anschauen
  • Schmerz anerkennen
  • Wahrheit fühlen
  • Bindung zulassen
  • Loyalitäten neu ordnen
  • Kontrolle abgeben
  • Verantwortung teilen
  • Grenzen neu setzen
  • Innenleben öffnen
  • Überleben in Leben verwandeln

Und das tut weh.
Aber es ist echter Mut.

💙 Was die WG dazu sagt

Sam: „Ich will dazugehören, aber ich hab Angst…“
Liss: „Ich will sicher sein…“
Mila: „Ich will spielen…“
Wednesday: „Ich lass nur Nähe zu, wenn keiner uns verletzt.“
Lusy: „Mir schaffad des Schritt für Schritt.“
Ich: „Ich hoffe einfach, dass wir irgendwann nicht mehr so auseinandergerissen sind.“

Das ist Integration.
Nicht perfekt.
Nicht geradlinig.
Nicht filmreif.

Sondern:
👉 mutig
👉 schmerzhaft
👉 langsam
👉 wunderschön
👉 und jeden Tag ein kleines Stück mehr „wir“

😂🔥 1️⃣ SARKASTISCH – „Täteranteile – das Deluxe-Paket Kopfschmerzen“

Manchmal frage ich mich, wer im Innen eigentlich die Entscheidungen trifft.
Und dann tauchen sie auf: die Täteranteile.
Oder wie ICH sie liebevoll nenne:

👉 Meine persönliche Deluxe-Edition der Kopfschmerzen.

Wenn sie auftauchen, geht’s in mir los wie beim Überraschungsei,
nur ohne Spielzeug und ohne Freude:

  • Kopfdröhnen
  • Druck hinter der Stirn
  • Übelkeit
  • Herzrasen
  • ein Schwall Beleidigungen im Innen
  • und natürlich: Dissoziation gratis dazu

Und ich sitze da und denke:
„Wieso reden Traumatherapeuten eigentlich immer von ‘liebevoller Zuwendung’? Ich will gerade nur kotzen und schreien.“

🧨 So läuft das bei mir wirklich:

Ich will Ruhe.
Was ich bekomme:

  • Täteranteil: „DU BIST NICHTS! Das kannst du nicht!“
  • Meine Migräne: „Ich bin schon da.“
  • Mein Magen: „Ich kündige.“
  • Mein Nervensystem: „Wir sterben.“
  • Ich: „Jungs, Mädels, es reicht jetzt, langsam echt…“

Und dann soll ich ernsthaft sagen:
💙 „Danke, dass du mich früher geschützt hast.“

JA, ich verstehe die Theorie.
ABER ES IST SEHR SCHWER, DANKBAR ZU SEIN,
wenn ich gleichzeitig versuche,
nicht den kompletten Supermarkt vollzukotzen.

🤷‍♀️ Aber ja… sie gehören trotzdem zu mir

Auch wenn ich sie manchmal gerne zur Adoption freigeben würde:

  • Sie sind ein Teil von mir.
  • Sie haben mich früher beschützt.
  • Auch wenn der Schutz heute weh tut.

Meine ehrliche Version von „verständnisvoll“ lautet manchmal:

👉 „HALT’S MAUL. ICH WEISS, DASS DU BESCHÜTZT. ABER ICH BRAUCH GERADE RUHE.“

Das ist meine Form von Integration.
Und weißt du was?
Es funktioniert besser als jeder therapeutische Kalender-Spruch.

💙🔥 2️⃣ BLOG-BEITRAG – „Wie Täteranteile Integration sehen – und was sie mit MIR machen“
(komplett real, roh, ehrlich)

Es gibt Dinge, über die ich nicht gerne rede.
Die Momente, die man lieber verschweigt,
weil sie hässlich, laut, verwirrend oder beschämend sind.

Täteranteile gehören dazu.

Nicht, weil sie böse sind.
Sondern weil sie in mir etwas auslösen,
das mich jedes Mal an meine Grenzen bringt.

1️⃣ Wie es sich für MICH anfühlt, wenn sie vorne sind

Wenn sie auftauchen, fühle ICH nicht sofort Verständnis.
Ich fühle:

  • ❌ Kopfschmerzen
  • ❌ Druck im Kopf
  • ❌ Übelkeit
  • ❌ Schwindel
  • ❌ Herzrasen
  • ❌ Dissoziation
  • ❌ Selbstabwertungen, die sich anfühlen wie Schläge
  • ❌ Panik
  • ❌ das Gefühl, wieder klein und machtlos zu sein

Und während das alles passiert,
soll ich „freundlich und zugewandt“ reagieren?

Das geht nicht.
Ich schaffe es nicht immer.

Und das ist okay.
Ich bin ein Mensch.
Kein Therapie-Roboter.

2️⃣ Warum diese Anteile überhaupt so sind

Ich weiß heute,
dass sie nicht gegen mich sind –
auch wenn sie sich so anfühlen.

Sie sind entstanden,
weil damals niemand da war,
der mich schützen konnte.

Sie tragen:

  • Angst
  • Scham
  • Befehle von früher
  • Überlebensstrategien
  • Kontrolle
  • Härte
  • Schmerz, den ich nicht fühlen konnte

Sie wirken wie Täter,
aber sie sind verletzte Kindanteile.

Trotzdem:
Wissen schützt mich nicht davor,
dass mein Kopf explodiert
und mein Magen sich verabschiedet,
wenn sie nach vorne drängen.

3️⃣ Was in MIR passiert, wenn Integration Thema ist

Integration klingt schön…
für alle außer ihnen.

Für mich bedeutet es:

  • Flashback-Gefühl
  • innerer Druck
  • körperlicher Stress
  • Angst davor, was hochkommt
  • Chaos im Innen
  • Anteile, die sich bedroht fühlen
  • ein Nervensystem, das dichtmacht

Täteranteile denken:

  • ❌ „Du willst mich loswerden.“
  • ❌ „Ich werde ausgelöscht.“
  • ❌ „Du brauchst mich nicht mehr.“
  • ❌ „Wenn ich weich werde, passieren schlimme Dinge.“

Und dann reagieren sie.
Hart.
Laut.
Mit Symptomen, die mich buchstäblich umhauen.

4️⃣ Wie es klingt, wenn meine Gedanken-WG versucht, damit klarzukommen

Ja – ich hab fünf andere Anteile,
und alle sind betroffen, wenn die harten kommen.

Lusy: „I han scho wieder Kopfweh…“
Wednesday: „Oh, die Eliteeinheit der Zerstörer ist zurück.“
Sam: „Ich hab Angst…“
Liss: „Ich verschwinde lieber…“
Mila: „Ich mag das nicht!!“

Und ich?
Ich halte meinen Kopf,
atme gegen die Übelkeit
und versuche nicht zu weinen.

5️⃣ Warum ich nicht immer verständnisvoll sein kann

Weil mein Körper in dem Moment
keine Wahl hat.

Ich bin dann im Kampf- oder Fluchtmodus.
Nicht im Therapie-Modus.
Nicht im Mitgefühls-Modus.

Da ist kein Raum für liebevolle Worte.

Da ist nur:

  • Überleben
  • Atmen
  • Aushalten
  • Stabilisieren

Und manchmal:
Wut.
Hilflosigkeit.
Erschöpfung.

Ich darf das fühlen.
Ich darf wütend sein.
Ich darf überfordert sein.

Das heißt nicht,
dass ich Integration verweigere.
Es heißt nur,
dass ich ein Mensch bin,
der spürt und kämpft.

💙 Fazit – Meine Wahrheit über Täteranteile

Ich arbeite daran.
Jeden Tag.
Langsam.
Mit Rückschritten.
Mit Hoffnung.
Mit Angst.
Mit kleinen Schritten.

Ich weiß, dass sie ein Teil von mir sind.
Ich weiß, dass sie mich früher gerettet haben.
Ich weiß, dass sie Nähe nicht kennen.
Ich weiß, dass sie Panik bekommen,
wenn ich etwas verändern will.

Aber:

  • 👉 ICH muss auch überleben.
  • 👉 Ich darf sagen: „Ich bin überfordert.“
  • 👉 „Ich kann nicht liebevoll sein, wenn du mich beleidigst.“
  • 👉 „Ich brauche eine Pause.“
  • 👉 „Ich mache das langsam.“

Das ist meine Art von Integration.
Nicht perfekt.
Nicht heilig.
Nicht therapeutisch makellos.
Aber echt.
Ehrlich.

💙🔥 2️⃣ BLOG-BEITRAG – „Warum ich Angst habe vor meinen Täteranteilen – besonders in der Therapie“

Es gibt Dinge, über die ich kaum sprechen kann.
Nicht, weil ich nicht will,
sondern weil es sich anfühlt wie ein Drahtseil über einem Abgrund.

Eines davon ist die Angst,
die ich habe, wenn es in der Therapie um meine Täteranteile geht.

Die Wahrheit ist:
Ich habe nicht nur Respekt.
Ich habe Angst.
Tiefe, körperliche, echte Angst.

🔥 Ich habe Angst vor dem, was sie sagen könnten

Es klingt vielleicht komisch
für jemanden, der das von außen liest.
Aber ich weiß nie,
was diese Anteile sagen werden,
wenn sie näher kommen.

Ich habe Angst davor,
dass sie Dinge aussprechen,
für die ich mich schäme.
Dinge, die ich nicht hören will.
Dinge, die ich nicht einmal denken will.
Dinge, die so hart sind,
dass sie selbst mich verletzen.

Ich habe Angst davor,
dass ich dann im Raum stehe –
mit diesen Worten,
mit dieser Härte,
mit dieser Kälte –
und es nicht mehr rückgängig machen kann.

💥 Ich habe Angst vor dem, was sie tun könnten

Nicht im Außen.
Im Innen.

Ich habe Angst vor:

  • dem Druck
  • der Übelkeit
  • dem inneren Schreien
  • dem Gefühl, wieder klein zu sein
  • den Erinnerungen, die sie manchmal hochschieben
  • dem Kontrollverlust
  • dieser Wucht, die sie mitbringen

Ich weiß, wie es sich anfühlt,
wenn sie mich überrollen.
Wenn mein ganzer Körper reagiert.
Wenn mir schlecht wird.
Wenn mein Kopf dröhnt.
Wenn ich innerlich beschimpft werde.

Und das alles in der Therapie zuzulassen –
wo ich eigentlich sicher sein möchte –
fühlt sich gefährlich an.

💔 Ich habe Angst, das Licht zu verlieren

Das ist das Schwerste zu sagen.
Aber es ist die Wahrheit.

Meine Therapeutin ist…
Licht.
Ruhe.
Halt.
Sicherheit.
Ein Ort, an dem mein Körper weicher wird,
selbst an Tagen, an denen innen das Chaos brennt.

Ich habe Angst,
dass die Täteranteile dieses Licht verdunkeln.
Dass sie etwas sagen,
was mich von ihr wegstößt.
Dass sie etwas tun,
was diese Beziehung zerstört.

Ich möchte das nicht verlieren.
Ich kann es nicht verlieren.
Es ist eines der Wenigen,
das mir gerade Halt gibt.

🥀 Ich habe Angst, dass sich unsere Beziehung verändert

Nicht, weil ich ihr nicht vertraue.
Sondern weil ich weiß,
dass die Täteranteile Worte sagen könnten,
die hart sind,
verletzend,
kalt,
ungefiltert.

Ich habe Angst,
dass sie dann anders auf mich schaut.
Dass sie Abstand nimmt.
Dass sie denkt,
ich sei „schwierig“ oder „zu viel“
oder „gefährlich“ oder „nicht geeignet“.

Ich weiß, dass sie das nicht tun würde –
zumindest sagt mein Kopf das.
Aber mein Körper glaubt das nicht.
Mein Körper kennt nur früher.

Früher war Nähe gefährlich.
Früher war ich schuld.
Früher wurde man verlassen,
wenn man „zu viel“ war.

Und mein Körper erinnert sich.

💙 Ich möchte nicht verlieren, was gerade funktioniert

Die therapeutische Beziehung ist für mich kein „Termin“.
Es ist ein Ort, an dem ich:

  • weich werden darf
  • atmen darf
  • sicher bin
  • gehalten werde
  • nicht kämpfen muss
  • nicht perfekt sein muss

Es ist eine der wenigen Stellen,
an denen ich mich gesehen fühle –
echt gesehen.

Und ich habe Angst,
dass die Täteranteile
das kaputt machen.

Weil sie Dinge sagen oder tun könnten,
die ich nicht kontrollieren kann.

🤍 Was in mir bleibt: ein Wunsch und eine Angst

Ich möchte heilen.
Ich möchte integrieren.
Ich möchte frei werden.
Ich möchte, dass sie mich sieht –
alle Anteile, auch die schweren.

Aber ich habe Angst.
So viel Angst,
dass ich manchmal lieber schweige,
als etwas auszulösen,
das ich nicht zurückholen kann.

Ich habe Angst,
das Licht zu verlieren,
das sie in dieses Chaos bringt.

Und gleichzeitig weiß ich tief in mir:

  • 👉 Heilung passiert erst, wenn ich auch die schweren Anteile zeigen darf.
  • 👉 Sicherheit entsteht erst, wenn alles gesagt werden darf.
  • 👉 Beziehung wird stärker, nicht schwächer, wenn Wahrheit auftaucht.
  • 👉 Und sie wird mich nicht verlassen, weil ein Anteil Angst schreit.

Aber mein Körper braucht Zeit,
um das zu glauben.

💙 Falls meine Therapeutin das liest…

Wenn Sie das hier jemals lesen sollten,
dann möchte ich etwas sagen,
das tief in mir schon so lange weh tut,
aber nie den Weg über meine Lippen gefunden hat:

Es tut mir leid,
dass ich Ihnen diese Angst nicht früher zeigen konnte.
Nicht, weil ich Ihnen misstraue –
sondern weil ich so unfassbar viel Angst hatte,
dass ich durch meine Worte etwas verliere,
das für mich wie ein kleines Stück Licht im Dunkeln ist.

Ich hatte Angst,
dass Sie anders auf mich schauen,
dass ich zu viel bin,
zu kompliziert,
zu kaputt,
zu schmerzhaft.

Ich wollte Sie schützen vor den Teilen in mir,
die laut sind,
hässlich,
verletzt,
und manchmal grausam zu mir selbst.

Und gleichzeitig wollte ich mich selbst schützen
vor der Vorstellung,
dass ich die einzige Stabilität,
die ich gerade habe,
durch meine Wahrheit gefährden könnte.

Ich wusste nicht,
wie ich diese Worte aussprechen soll,
ohne dass meine Stimme bricht.
Und ich wusste nicht,
ob ich danach noch stehen kann.

Aber falls Sie das hier lesen:
Ich versuche es.
Ich kämpfe.
Und die Tatsache,
dass ich es aufschreibe,
ist vielleicht mein erster Mut-Moment –
für uns.

💙 BLOG-BEITRAG: „Die Gedanken-WG erklärt das Limbische System“

Willkommen zu einer neuen Folge von:
„Die Gedanken-WG versucht, die Welt zu verstehen – und scheitert nur ein bisschen.“

Heute geht es um etwas, das in meinem Kopf eine größere Rolle spielt als Steuerbescheide, Einkaufszettel und der Frage „Wer ist gerade draußen?“:

👉 Das Limbische System.

Oder in WG-Sprache:
👉 „Der Bereich, der alles kaputt macht, wenn er nervös wird.“

🧠 Was ist das limbische System überhaupt?

(Einfach erklärt, damit auch Mila es versteht.)

Das limbische System ist der Teil im Gehirn, der:

  • Gefühle speichert
  • Erinnerungen sortiert (oder eben nicht)
  • Alarm schlägt
  • dich vor Gefahr warnt
  • deinen Körper auf Überleben stellt
  • entscheidet, ob du weinst, erstarrst oder schreist
  • und ob du plötzlich im Supermarkt vergessen hast, wie man bezahlt

Also im Grunde:
👉 die Chefetage für Chaos UND Überleben.

🧠🔥 Die drei wichtigsten Abteilungen (laut der Gedanken-WG)

1️⃣ Die Amygdala („Feueralarm-Chefin“)

Das ist die Drama-Queen im Gehirn.

Ihre Aufgaben:

  • ALLES zu gefährlich erklären
  • ALLES zu laut finden
  • ALLES überbewerten
  • auf ALLES reagieren

Wenn die Amygdala sagt: „Wir sterben!“ … dann glaubt der Körper das.
Egal, ob es ein Löwe ist oder ein lauter Einkaufswagen.

Wednesday: „Die Amygdala ist basically unsere innere Sicherheitsabteilung – nur ohne Ausbildung.“

2️⃣ Der Hippocampus („Der chaotische Ordner“)

Er entscheidet, wo Erinnerungen hingelegt werden.
Oder ob sie überhaupt hingelegt werden.

Wenn er Stress hat, macht er Folgendes:

  • wirft Erinnerungen irgendwo hin
  • mischt Zeiten durcheinander
  • löscht Sachen
  • spuckt Sachen aus, die du gar nicht haben wolltest
  • sagt manchmal: „Keine Ahnung, war ich nicht.“

Lusy (ernst): „Kein Wunder, dass mir ständig alles durcheinanderkommt!“

3️⃣ Der präfrontale Cortex („Der Erwachsenenteil“)

Das ist der Teil im Gehirn, der logisch denkt:

  • Entscheidungen treffen
  • planen
  • Probleme lösen
  • Gefühle einordnen
  • reagieren, statt impulsiv zu handeln

Kurz gesagt: das Gehirn, das Erwachsen tut.

Leider wird er ausgeschaltet, wenn Amygdala und Hippocampus Chaos machen.

Ich: „Wenn ich gestresst bin, ist mein präfrontaler Cortex basically auf Urlaub.“
Wednesday: „Unbezahlt.“

🔥💥 Warum spielt das limbische System bei Trauma und DIS so verrückt?

Weil Trauma den Alarmknopf verklebt hat.

Das heißt:

  • Dinge, die harmlos sind → fühlen sich gefährlich an
  • Menschen, die sicher sind → wirken bedrohlich
  • Nähe → fühlt sich an wie Risiko
  • Körperempfindungen → lösen Panik aus
  • Erinnerung → bricht ungefragt ein
  • Alltag → wird zum Überlebenskampf

Das limbische System denkt:
„Wir sind IMMER in Gefahr.“
Auch wenn ich eigentlich nur Nudeln kaufe.

👥 Wie die Gedanken-WG darauf reagiert

Sam: „Mir ist alles zu viel…“
Liss: „Ich werd ganz leise…“
Mila: „Ich will weg! Weeeeg!“
Wednesday: „Ich verteidige ALLES.“
Lusy: „Beruhigt euch! I mach des!“
Ich: „Ich will einfach nur kurz normal sein… bitte.“

Das limbische System sagt: „Nope.“

💙 Und warum ist das wichtig für Heilung?

Weil Heilung heißt:

  • Amygdala beruhigen
  • Hippocampus sortieren lassen
  • präfrontalen Cortex wieder aktivieren

Und genau deshalb funktionieren:

  • Rundum-Blick
  • 5-4-3-2-1-Übung
  • Atemtechniken
  • Körperwahrnehmung
  • Beziehung zur Therapeutin
  • sichere Orte
  • und alles, was dir hilft, wieder in deinen Körper zu kommen

Mit jeder Regulation sagst du deinem Gehirn:
👉 „Wir sind heute nicht mehr in Gefahr.“

Und irgendwann glaubt es das.

⭐ Fazit der Gedanken-WG

Das limbische System ist nicht böse.
Nicht kaputt.
Nicht falsch.

Es ist nur überarbeitet.
Überfordert.
Überlebensfixiert.

Es hat dich geschützt – mit allen Mitteln, die es hatte.

Und jetzt darf es lernen, dass heute nicht mehr gestern ist.
Und dass die Gedanken-WG, so chaotisch sie auch ist, sich nicht mehr verteidigen muss –
sondern leben darf.

💙 BLOG-BEITRAG:
„Die Gedanken-WG erklärt das Limbische System“

Willkommen zu einer neuen Folge von:
„Die Gedanken-WG versucht, die Welt zu verstehen – und scheitert nur ein bisschen.“

Heute geht es um etwas, das in meinem Kopf eine größere Rolle spielt als Steuerbescheide, Einkaufszettel und der Frage „Wer ist gerade draußen?“:

👉 Das Limbische System.

Oder in WG-Sprache:
👉 „Der Bereich, der alles kaputt macht, wenn er nervös wird.“

🧠 Was ist das limbische System überhaupt?
(Einfach erklärt, damit auch Mila es versteht.)

Das limbische System ist der Teil im Gehirn, der:

  • Gefühle speichert
  • Erinnerungen sortiert (oder eben nicht)
  • Alarm schlägt
  • dich vor Gefahr warnt
  • den Körper auf Überleben stellt
  • entscheidet, ob du weinst, erstarrst oder schreist
  • und ob du im Supermarkt plötzlich vergessen hast, wie man bezahlt

Also im Grunde:
👉 die Chefetage für Chaos UND Überleben.

🧠🔥 Die drei wichtigsten Abteilungen
(laut der Gedanken-WG)

1️⃣ Die Amygdala („Feueralarm-Chefin“)

Die Drama-Queen im Gehirn.

Ihre Aufgaben:

  • ALLES zu gefährlich erklären
  • ALLES zu laut finden
  • ALLES überbewerten
  • auf ALLES reagieren

Wenn die Amygdala ruft: „Wir sterben!“
… glaubt der Körper das. Egal, ob es ein Löwe ist oder ein Einkaufswagen.

Wednesday: „Die Amygdala ist basically unsere Sicherheitsabteilung – nur ohne Ausbildung.“

2️⃣ Der Hippocampus („Der chaotische Ordner“)

Verantwortlich dafür, wo Erinnerungen hingelegt werden –
oder ob überhaupt.

Unter Stress macht er Folgendes:

  • wirft Erinnerungen irgendwo hin
  • mischt Zeiten durcheinander
  • löscht Informationen
  • spuckt Erinnerungen aus, die keiner angefordert hat
  • sagt: „Keine Ahnung, war ich nicht.“

Lusy: „Kein Wunder, dass alles durcheinanderkommt!“

3️⃣ Der präfrontale Cortex („Der Erwachsenenteil“)

Er ist zuständig für:

  • planen
  • Entscheidungen treffen
  • Gefühle ordnen
  • Probleme lösen
  • logisches Denken

Leider geht er offline, sobald Amygdala und Hippocampus Chaos machen.

Ich: „Wenn ich gestresst bin, ist mein präfrontaler Cortex basically im Urlaub.“
Wednesday: „Unbezahlt.“

🔥💥 Warum spielt das limbische System bei Trauma & DIS so verrückt?

Weil Trauma den Alarmknopf verklebt hat.

Das bedeutet:

  • harmlose Dinge → fühlen sich gefährlich an
  • sichere Menschen → wirken bedrohlich
  • Nähe → fühlt sich an wie Risiko
  • Körperempfindungen → lösen Panik aus
  • Erinnerungen → brechen ungefragt ein
  • Alltag → wird zum Überlebenskampf

Das limbische System denkt:
„Wir sind IMMER in Gefahr.“

Auch wenn ich eigentlich nur Nudeln kaufe.

👥 Wie die Gedanken-WG darauf reagiert

Sam: „Mir ist alles zu viel…“
Liss: „Ich werd ganz leise…“
Mila: „Ich will weg! Weeeeg!“
Wednesday: „Ich verteidige ALLES.“
Lusy: „Beruhigt euch! I mach des!“
Ich: „Ich will einfach nur kurz normal sein… bitte.“

Das limbische System sagt: „Nope.“

💙 Warum ist das wichtig für Heilung?

Weil Heilung bedeutet:

  • Amygdala beruhigen
  • Hippocampus sortieren lassen
  • präfrontalen Cortex aktivieren

Deshalb helfen:

  • Rundumblick
  • 5–4–3–2–1-Übung
  • Atemtechniken
  • Körperwahrnehmung
  • Beziehung zur Therapeutin
  • Sichere Orte
  • alles, was dich zurück in den Körper bringt

Mit jeder Regulation sagst du deinem Gehirn:
👉 „Wir sind heute nicht mehr in Gefahr.“

Und irgendwann glaubt es das.

⭐ Fazit der Gedanken-WG

Das limbische System ist nicht böse.
Nicht kaputt.
Nicht falsch.

Es ist nur überarbeitet.
überfordert.
überlebensfixiert.

Es hat dich geschützt – mit allen Mitteln, die es hatte.

Und jetzt darf es lernen, dass heute nicht mehr gestern ist.
Und dass die Gedanken-WG – so chaotisch sie auch ist –
sich nicht mehr verteidigen muss,
sondern leben darf.

🤦‍♀️ WG-Spezial:
„Was wir uns vom Umfeld wünschen – aber nie sagen,
weil wir zu busy sind mit Überleben“

Willkommen zurück in der Gedanken-WG,
dem einzigen Ort, an dem fünf Anteile gleichzeitig „HILFE!“ schreien
und trotzdem niemand die Küche aufräumt.

Heute erklären wir euch, was wir uns vom Umfeld wünschen.
Also theoretisch. Praktisch sagen wir es nie, weil wir entweder:

  • dissoziieren
  • fremdschämen
  • überwältigt sind
  • einen inneren Streit schlichten
  • oder den Kaffee verteufeln (danke an Lusy)

Also – los geht’s:

🙃 1. Bitte nicht erschrecken, wenn wir seltsam wirken – das ist unser Normalzustand

Wenn wir still werden,
starren,
frieren,
plötzlich hyperaktiv sind
oder fragen:
„Sag mal, welcher Wochentag ist heute eigentlich?“

… dann ist das keine
„Oh Gott, ist alles okay?“-Situation.

Das ist einfach Montag.

😵💫 2. Wenn wir sagen „Mir geht’s gut“ – glauben wir das selbst nicht

Tanja: „Alles okay.“
Lusy: „Schwätz net.“
Sam: „Ich fühl mich unwohl.“
Liss: leise Panikflattern
Mila: „Wollen wir was malen?“
Wednesday: „I refuse to comment.“

Außen: „Oh, gut. Dann passt’s ja.“

NEIN. NEIN, PASST GAR NICHT.
WIR LÜGEN. AUS SELBSTSCHUTZ.
UND WEIL WIR NICHT ALLES ERKLÄREN KÖNNEN,
WAS GERADE IN DER WG PASSIERT.

🚫 3. Bitte keine Sätze wie: „Denk nicht so viel“

Wir würden gern.
Ehrlich.
Wir würden liebend gern mal zwei Minuten NICHT denken.

Aber unser Gehirn hat dafür keinen Knopf.
Stattdessen hat es:

  • Alarm
  • Super-Alarm
  • ULTRA-ALARM
  • Flashback
  • und einen Hippocampus, der arbeitet mit: „Ups, wo soll das hin?“

🧃 4. Drückt uns nicht ungefragt

Für manche ist eine Umarmung: „Wie schön! Nähe! Liebe! Bindung!“

Für uns ist es manchmal:
„Warum ist da jemand an meinem Körper dran??!
Wo ist meine Fluchttür???
Kann ich darunter wegschmelzen???“

Fragt einfach vorher.
Wir antworten ehrlich.
(Also… meistens. Lusy manchmal nicht.)

🙄 5. Bitte nicht fragen: „Warum bist du so müde?“

Weil wir:

  • 7 Emotionen gleichzeitig sortiert haben
  • einen Switch verhindert haben
  • zwei Kinderanteile beruhigt haben
  • einen inneren Monolog von 4 Stimmen geführt haben
  • eine Panikattacke fast hatten
  • 17 Flashbacks abgewehrt haben

Und das alles, bevor wir gefrühstückt haben.

💥 6. Wenn wir uns zurückziehen – lasst uns.
Wir regenerieren nicht, wir rebooten.

Andere Menschen tanken Energie beim Ausruhen.

Wir brauchen eine komplette System-Neustart-Prozedur:

  • alle Tabs schließen
  • emotionales „Windows“ updaten
  • Trauma-Datenbank defragmentieren
  • 48 Pop-up-Fenster schließen
  • Akku von 4 Anteilen aufladen

Das dauert.
Bitte Geduld.

😐 7. Bitte bleibt – auch wenn es schwer ist

Wir wissen, wir sind manchmal anstrengend.
Nicht absichtlich, sondern weil wir ein kleines Innenwohnheim betreiben
und niemand genau weiß, wer wann vorne ist.

Wir wünschen uns Menschen, die bleiben – auch wenn wir:

  • verwirrt sind
  • traurig sind
  • überfordert sind
  • wegdriften
  • lachen, obwohl’s traurig ist
  • traurig sind, obwohl’s schön ist
  • oder sagen: „Ich kann grad nicht reden, jemand anderes ist vorne.“

Bleiben heißt nicht retten.
Bleiben heißt: „Ich lauf nicht weg.“

💙 8. Und das Allerschwierigste:
Wir wünschen uns, dass ihr wisst, wie sehr wir euch lieben –
auch wenn wir es nicht sagen können

Wir sind manchmal still,
manchmal distanziert,
manchmal wirr,
manchmal abwesend.

Aber innen drin liebt jede einzelne Stimme in dieser WG Menschen, die sicher sind –
auf ihre eigene, verquere, unlogische, aber echte Art.

Auch wenn es selten rauskommt.
Auch wenn die Worte stecken bleiben.
Auch wenn ein Anteil „NEIN“ schreit und ein anderer „JA“ fühlt.

Wir lieben euch. Ehrlich. Scharfkantig. WG-mäßig.
Mit allen Stimmen, die wir haben.

Wörterbuch

Worterbuch

In diesem Bereich erkläre ich wichtige Begriffe rund um Trauma, KPTBS und DIS in einfachen, verständlichen Worten.

💙 Gedanken-WG Wörterbuch – Trauma, DIS & Nervensystem

(alphabetisch & im klassischen Gedanken-WG-Stil)

A

Amygdala

Amygdala

WG-Titel: „Feueralarm-Chefin“
Springt an, sobald irgendwas nach Gefahr aussieht – auch wenn es nur eine zu laute Tür ist.

Arbeitsgedächtnis (Working Memory)

„Was wollte ich gerade?“ – Der Lieblingssatz der WG.
Bei Stress macht es sofort Feierabend.

Avoidance (Vermeidung)

Olympische Disziplin der Gedanken-WG:
Alles tun, außer das, was nötig wäre.

B

Body Memory (Körpererinnerung)

Der Körper weiß Dinge, die du vergessen hast.
Blöderweise teilt er sie per Schmerz & Übelkeit mit.

C

Co-Regulation

Beruhigung durch andere.
In deinem Fall: deine Therapeutin oder jemand, der NICHT Kaffee trinkt und keine Fische anbietet.

D

Dissoziation

Der Notausgang des Nervensystems.
Von „leicht benebelt“ bis „Wer bin ich und warum stehe ich im Supermarkt?“

E

Emotion Flashback

Wenn du plötzlich Gefühle hast,
die zu einer ganz alten Situation gehören –
nur ohne Erinnerung.

F

Fragmentierung

Das Überlebensprinzip des Systems:
Alles wird aufgeteilt – Gefühle, Erinnerungen, Aufgaben.
Wie WG-Aufgaben, nur ohne Putzplan.

Fight (Kampfmodus)

Wenn ein innerer Anteil ruft:
„Ich boxe das Problem weg!“
… und du eigentlich nur Brot kaufen wolltest.

Flight (Fluchtmodus)

„Renn!“ – egal wohin.
Zur Not in Richtung Kartoffelregal.

Freeze (Erstarrung)

Alles stoppt.
Der Körper sagt: „Ich bin nicht da.“
Die Gedanken sagen: „Keine Verbindung.“

Fawn (People Pleasing)

Der Modus, in dem man zu allem ja sagt,
um Konflikte zu vermeiden.
Die WG nennt es:
„Bitte sei nicht böse, bitte lieb mich.“

G

Grounding (Bodenkontakt)

Zurück in den Körper, zurück ins Jetzt.
Meist dringend nötig nach einem Switch.

H

Hippocampus

Hippocampus

WG-Titel: „Chaotischer Ordnerführer“
Soll Erinnerungen sortieren – schafft es aber selten ohne Drama.

Hyperarousal (Übererregung)

Wenn alles ZU viel ist:
Reize, Geräusche, Menschen, Atmen…

Hypoarousal (Untererregung)

Der komplette Energiesparmodus.
Keine Gefühle, kein Antrieb, nur „meh“.

I

Innere Kritikerin

WG-Bewohnerin, die IMMER meckert.
Selbst wenn du etwas gut machst, findet sie eine Fußnote.

Innere Kinder

Kleine Anteile, die Gefühle, Ängste, Bedürfnisse (und Chaos) tragen.

Intrusionen

Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen,
die ungefragt reinkommen –
wie WG-Mitbewohner ohne Anklopfen.

L

Limbisches System

Die WG-Gefühletage:
Panik, Wut, Alarm – alles auf einem Flur.

P

Panikreaktion

Der Körper denkt: „Wir sterben.“
Der Rest des Systems sagt: „Wir stehen im Badezimmer.“

Peritraumatische Dissoziation

Der Moment WÄHREND des Traumas,
in dem das Gehirn kurz offline ging.

Präfrontaler Cortex

WG-Titel: „Erwachsenen-Gehirn“
Kann planen, entscheiden, logisch denken.
Leider oft im Urlaub, wenn du ihn brauchst.

R

Reizüberflutung

Wenn alles zu laut, zu hell, zu eng, zu schnell ist.
Normaler Dienstag in der Gedanken-WG.

S

Shutdown

Totalausfall.
Nichts geht mehr.
Der Körper nimmt eine Auszeit, ohne zu fragen.

Somatisierung

Wenn Gefühle sich als Körpersymptome zeigen:
Übelkeit, Kopfschmerz, Druck, Frieren…

Somatic Flashback

Flashback ohne Bilder –
nur Körperreaktionen, die im Alltag komplett unlogisch wirken.

Survival Mode (Überlebensmodus)

Alles ist Alarm, Priorität ist Überleben.
Selbst Atmen kann stressig wirken.

Switch

Wenn ein anderer Anteil übernimmt.
Von außen manchmal kaum sichtbar,
von innen wie Fahrerwechsel ohne Blinker.

System-Meeting

Wenn alle Anteile diskutieren.
Chaos. Lärm. Emotionen.
Niemand macht Protokoll.

T

Täterintrojekt

Täterintrojekt

Die abgespeicherte Stimme/Art des Täters im System.
Laut, hart, zerstörerisch –
und trotzdem nur ein Anteil, der früher schützen wollte.

Time Loss (Zeitverlust)

Du bist plötzlich woanders oder die Uhr ist weiter –
aber du weißt nicht, wie du dahin gekommen bist.

Trauma Bonding

Emotionale Verwirrung zwischen Angst & Bindung.
Das Nervensystem verwechselt’s gern.

Traumatrigger

Ein Reiz, der eine alte Gefahr aktiviert –
Gerüche, Stimmen, Worte, Bewegungen.

Ü

Überforderung

Wenn zu viele Reize, Gefühle, Aufgaben gleichzeitig kommen –
und das Nervensystem sagt: „Nope.“

V

Vermeidung

„Das machen wir später.“
„Später.“
„Sehr später.“
Vielleicht nie.

W

Window of Tolerance (Toleranzfenster)

Der Bereich, in dem man funktionieren kann.
Alles darüber = Übererregung.
Alles darunter = Untererregung.

Wahrnehmungsverzerrung

Wenn das Nervensystem wegen Trauma Reize falsch interpretiert.

Erläuterung zum Toleranzfenster

Toleranz

💙 Erläuterung zum Toleranzfenster

Das Toleranzfenster beschreibt den Bereich, in dem dein Nervensystem gut reguliert ist und du innerlich stabil genug bist, um Gefühle, Gedanken und Situationen zu verarbeiten.

Dein Bild zeigt drei Bereiche:

🔺 1. Übererregt – Hyperarousal (oben)

Wenn du über dem Toleranzfenster bist, ist dein Nervensystem zu stark aktiviert.

Typische Anzeichen:

  • Herzrasen
  • Panik
  • Stress
  • Reizüberflutung
  • starke Unruhe
  • Übererregung, „kommt nicht mehr runter“

Das Gehirn befindet sich im Überlebensmodus (Kampf/Flucht). Darum steht im Bild der Pfeil nach unten:

👉 Atmen – Mindfulness – Pause, um wieder herunterzukommen.

➖ 2. Das Toleranzfenster – der Bereich der Selbstregulation (Mitte)

Hier funktioniert dein Nervensystem am besten:

  • du bist handlungsfähig
  • du kannst klar denken
  • du kannst fühlen, ohne überflutet zu werden
  • du kannst mit dir und anderen in Kontakt sein

Darum steht deine Figur genau in der Mitte des Fensters – stabil, präsent, im Gleichgewicht.

Die rote Linie zeigt, dass unser Erregungsniveau normal schwankt – und dass es manchmal über die obere Grenze und manchmal unter die untere Grenze rutscht.

Genau so, wie du es wolltest:

  • ✔ einmal oben drüber
  • ✔ einmal unten drunter

🔻 3. Untererregt – Hypoarousal (unten)

Wenn du unter das Toleranzfenster fällst, schaltet dein Nervensystem zu weit herunter.

Typische Anzeichen:

  • Leere
  • Taubheit
  • Erschöpfung
  • Dissoziation
  • „Ich spüre nichts“
  • kommt nicht mehr hoch
  • Lethargie / Depression

Das ist der Shut-Down / Freeze – ein Schutzmechanismus. Darum zeigt der Pfeil nach oben:

👉 Bewegung – Atmen – Mindfulness, um wieder in die Mitte zurückzukommen.

💙 Regulationsübungen

5bis1

🌿 1. Die 5–4–3–2–1-Übung (nach deinem Modell)

Bei jeder Runde machst du immer alle drei Sinneskanäle:

  • Runde 1: 5 Dinge sehen – 5 Dinge hören – 5 Dinge im Außen spüren
  • Runde 2: 4 Dinge sehen – 4 Dinge hören – 4 Dinge im Außen spüren
  • Runde 3: 3 Dinge sehen – 3 Dinge hören – 3 Dinge im Außen spüren
  • Runde 4: 2 Dinge sehen – 2 Dinge hören – 2 Dinge im Außen spüren
  • Runde 5: 1 Ding sehen – 1 Ding hören – 1 Ding im Außen spüren

💙 Diese Übung hilft bei:

  • Dissoziation
  • Wegdriften
  • Panik
  • Überreizung
  • innerer Unruhe

Sie bringt dich sanft zurück ins Hier & Jetzt und stabilisiert dein Nervensystem.

Rundumblickt

🌿 2. Der Rundumblick – deine genaue Version

Diese Übung funktioniert über Stammhirn-Aktivierung und räumliche Orientierung.

So geht deine Variante:

  • Schau so weit wie möglich

Danke

💙 Ein Dank, der im Herzen wohnt

Es gibt Begegnungen,
die verändern einen nicht von heute auf morgen,
sondern Stück für Stück –
so leise,
dass man es erst merkt,
wenn man plötzlich weiter ist als früher.

Und manchmal gibt es Menschen,
die nicht nur begleiten,
sondern halten.
Nicht mit den Händen,
sondern mit ihrer Art,
mit ihrer Stimme,
mit ihrer geduldigen Präsenz.

Seit sieben Jahren gibt es jemanden in meinem Leben,
der genau das tut.
Jemand, der mir half,
durch Erinnerungen zu gehen,
die ich allein nie überstanden hätte.
Jemand, der da ist,
wenn Worte fehlen,
wenn ich verschwimme,
wenn die Welt zu viel wird.

Manchmal frage ich mich,
wie viele Versionen von mir
sie schon gesehen hat.
Wie viele Anteile mit ihr gesprochen haben.
Wie viele Tränen
sie einfach ausgehalten hat,
ohne zu drängen,
ohne zu urteilen,
ohne einen Schritt zurückzugehen.

Vielleicht ist das das Besondere:
dass jemand in deinem Leben bleibt,
auch wenn du dich selbst
manchmal nicht wiedererkennst.
Dass jemand dir glaubt,
auch wenn du es selbst nicht kannst.
Dass jemand dich sieht,
auch wenn du innen in tausend Teile zerfällst.

Und obwohl ich es selten aussprechen kann,
weiß ich:

Ohne sie hätten wir niemals so viel Mut entwickelt.
Ohne sie niemals so viel Vertrauen.
Ohne sie niemals so viel Licht gefunden
im Chaos der Gedanken-WG.

Sie hat uns beigebracht,
dass Heilung nicht laut sein muss,
nicht perfekt,
nicht gerade.
Sondern dass sie oft leise beginnt –
mit einem Atemzug,
einem Blick,
einer Frage, die Platz macht für Wahrheit.

Ich weiß,
ich habe ihr vieles nie gesagt.
Manche Ängste blieben in meinem Hals stecken,
manche Dankbarkeit blieb unausgesprochen,
weil Worte manchmal zu klein sind für das,
was jemand für einen bedeutet.

Aber falls diese Zeilen
irgendwann die Person erreichen,
für die sie geschrieben sind,
dann hoffe ich,
dass sie spürt,
was ich kaum sagen kann:

💙 Danke.

Für sieben Jahre Halt.
Für sieben Jahre Menschlichkeit.
Für sieben Jahre Licht.
Für sieben Jahre,
in denen wir wieder lernen durften,
uns selbst zu ertragen –
und manchmal sogar zu mögen.

Wir wachsen.
Wegen ihr.
Mit ihr.
Über uns selbst hinaus. 💙

Danke Freunde

💙 Danke an meine Freunde & Menschen, die mich tragen

Es gibt Zeiten im Leben,
in denen man erst merkt, wie wichtig andere sind,
wenn man selbst kaum noch Kraft hat.

Und ich möchte hier einen Moment innehalten
und einfach sagen: Danke.

Danke an all die Menschen in meinem Leben,
die mich nicht nur sehen,
sondern verstehen.

Danke an die Freundinnen und Freunde,
die bleiben,
auch wenn ich verschwinde.

Die mir schreiben,
wenn ich nicht antworten kann.

Die mich halten,
wenn ich innerlich falle.

Die mich erinnern,
wer ich bin,
wenn ich es selbst nicht weiß.

Danke an die,
die ohne viele Worte spüren,
wenn es schwer ist,
und trotzdem da sind –
mit Wärme, Humor
oder einfach einem ruhigen
„Ich bin hier“.

Danke an die,
die mich ernst nehmen,
ohne mich zu überfordern.

Danke an die,
die meine Gedanken-WG
mit all ihren Anteilen,
Stimmen, Gefühlen und Chaosmomenten
als Teil von mir akzeptieren.
Nicht als Makel,
sondern als Realität.

Danke an die Menschen,
die sehen,
wie sehr ich kämpfe.
Und die mir leise Mut machen,
ohne Druck,
ohne Erwartungen,
ohne Urteil.

Und vielleicht am wichtigsten:
Danke an diejenigen,
die mich auch dann mögen,
wenn ich mich selbst kaum ertragen kann.

Ihr seid das leise Licht,
das ich manchmal brauche,
um weiterzugehen.
Und ich hoffe,
dass ihr wisst,
wie viel ihr mir bedeutet. 💙

Impressum

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